Betreiberinterview Kunstmann Hotels & Food GmbH

15. Jul 2020

Betreiberinterview Kunstmann Hotels & Food GmbH

Die Kunstmann Hotels & Food GmbH beschäftigt derzeit 60 Mitarbeiter an fünf Standorten mit insgesamt 650 Betten. Der reguläre Jahresumsatz liegt bei ca. 5 Millionen Euro. Gründer und Geschäftsführer Hans Joachim Kunstmann im wob Interview.

Herr Kunstmann, worauf achten Sie besonders bei Ihren Betreiberkonzepten und welche Arten von Häusern betreiben Sie?

Wir setzen grundsätzlich auf regionale Produkte, zum Beispiel lokale Großbäckereien, die ebenfalls Ihre Zutaten aus der Gegend beziehen. Stichwort: bayrischer Weizen. Das schmeckt besser, frischer, stärkt die heimische Wirtschaft und hinterlässt durch kurze Transportwege weniger ökologische Fußabdrücke.

Unser Personal besteht nicht – wie bei vielen Mitbewerbern – aus vielen Externen mit Leihverträgen sondern ist direkt bei uns angestellt (u.a. auch die Reinigung und Wäscherei). Unsere Hausmeister sind fachlich versiert und pendeln zwischen den Häusern. Der Großteil unserer Belegschaft bleibt im jeweiligen „Stammhaus“ – wir haben aber einige „Springer“ die zwischen nahegelegenen Projekten aushelfen, um zu jeder Zeit einen geregelten Betrieb garantieren zu können.

Mit unseren drei Produktlinien decken wir den Bedarf der unterschiedlichen Geschäftsreisenden optimal ab.

  • Basic nennen wir unsere Apartments für preisbewusste Reisende.
  • CREO sind unsere 3-Sterne-Hotels.
  • M41 ist unser neuestes Modell mit einer charmanten Mischung aus 3-Sterne-Hotel und Serviced Apartments.

 

Für welche Zielgruppe ist M41 gedacht?

Die Hauptzielgruppe sind sicherlich die sogenannten „Highly Skilled People“ in entsprechenden Management-Positionen bei Unternehmen wie Siemens, KPMG, etc.

Zudem sprechen wir auch ausländische Fachkräfte an, welche für längere Zeit in München wohnen. Zum Beispiel saisonbedingt.

Besonders stolz sind wir auf unsere vielen Stammgäste. Auch in der Fremde ist das Gefühl des Heimkommens ungemein wichtig. Unsere Gäste schätzen dieses Gefühl und unseren individuellen Service, den wir natürlich mit jedem Besuch noch besser an die jeweiligen Wünsche anpassen können.


Warum haben Sie diesen Standort gewählt?

Der Münchner Süden ist die Schnittstelle zwischen Stadt und Natur. Mit dem Fahrrad sind Sie in ca. 30 Minuten am Starnberger See. Diverse Firmenzentralen sind in der Nähe und die Infrastruktur lässt keine Wünsche offen.

 

Über welche Kanäle und mit welchen Maßnahmen bewerben Sie Ihre Apartments?

Viele Kunden empfehlen uns mittlerweile weiter und auch die Stammkundenbindung zählt mit zu unseren wichtigsten Marketinginstrumenten. Zudem schalten wir Direktwerbung in der Umgebung und sind selbstverständlich auf den großen Booking-Plattformen vertreten. Unser preiswerten Zimmerraten tragen ebenfalls zu unserer Beliebtheit bei.

 

Werden Zimmerpools im Projekt M41 längerfristig an Firmen vermietet?

Diverse Großunternehmen nutzen dieses Konzept bereits in anderen Häusern. Wir sind diesbezüglich immer sehr aufgeschlossen und bieten Interessenten attraktive Pakete an.


Mit welchen Services überzeugen Sie Ihre Gäste?

Kostenloses W-LAN, tägliche Reinigung und Bewirtschaftung, Frühstück inklusive und am Abend optionale Snacks. Außerdem wird es im M41 voraussichtlich einen Fahrradverleih und ein Car-Sharing geben.


Wie sind Sie mit der Corona-Krise umgegangen und wie gehen Sie im Moment damit um?

Bis Mitte März war alles normal, danach gab es an fast allen Standorten von heute auf morgen keine Buchungen mehr. Unser Boardinghouse war jedoch weiterhin besetzt. Wir mussten leider an zwei Standorten Kurzarbeit anmelden. Pro Projekt wurde eine studentische Hilfskraft für die Koordination eingesetzt. Den „Shutdown“ haben wir dann direkt für Umbauten und Renovierungsarbeiten genutzt.

Ein Dank gebührt auch unseren Vermietern, mit denen wir faire Einigungen und Teilstundungen vereinbaren konnten. Am Monatsende erreichten wir die gleiche Liquidität wie am Monatsanfang. Zwei neue Standorte konnten wir in dieser Zeit zusätzlich erwerben.

Unsere Strategie ist auch weiterhin ein organisches Wachstum. Das heißt für uns langsam weitere Immobilien zu kaufen und mit den unterschiedlichen Arten von Immobilien Synergien zu schaffen. Zum Beispiel Bäckerei/Restaurant/Hotel, etc.


Welche weiteren Projekte planen Sie?

Wir setzen wie oben erwähnt auf Mischunternehmen mit Restaurants, Bäckerei, Hotels, Boardinghouses. Möglichst breit aufgestellt, ergo: möglichst krisensicher.

Unsere Restaurants hatten quasi keinen Umsatzausfall und somit die gleichen Umsätze wie in den Biergartenmonaten.


Vielen Dank für das Gespräch.

 

 

Nachhaltigkeit, regionale Produktion und kurze Wege halten die laufenden Kosten niedrig und erleichtern das wirtschaftliche Arbeiten – das kommt indirekt auch Kapitalanlegern zugute. Selbst bei einer Auslastung von 60% macht der Betrieb keine Verluste. Eine höhere Auslastung ist selbstverständlich geplant und wahrscheinlich.

 

Hans Joachim Kunstmann ist seit 11 Jahren als Unternehmer tätig, bekleidet ein Ehrenamt als Handelsrichter und ist Vorsitzender des Werbekreises Wolfratshausen.

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